Ehrenbürger Lübecks
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Für die Verleihung des Ehrenbürgerrechts gibt es keine schriftlichen Bestimmungen. Es entstand in der Franzosenzeit und lässt sich auf die Französische Revolution zurückführen.
Für die Verleihung des Ehrenbürgerrechts gibt es keine schriftlichen Bestimmungen. Das Recht entstand in der Franzosenzeit und lässt sich auf die Französische Revolution zurückführen. Damals wurde ausländischen Persönlichkeiten, die sich nach allgemeiner Ansicht um die Menschenrechte und die Freiheit verdient gemacht hatten, das französische Staatsbürgerrecht ehrenhalber verliehen. Dieser Bestimmung ist das Ehrenbürgerrecht der Stadtrepubliken nachgebildet.
1835 | Colquhoun, James 1780-1855 Grund: Seine Tätigkeit als Stallhofmeister und Generalkonsul für die Hansestädte sowie seine Verdienste um die Selbstständigkeit der Stadtstaaten. |
1838 | Gramlich, Georg 1795-1880 Grund: Für sein diplomatisches Wirken zwischen der venezuelanischen Hauptstadt Caracas und den Hansestädten. |
1850 | Bloch, August Friedrich 1780-1866 Grund: Für seine Funktion als Vorsitzender der Generaldirektion der Königlichen Seehandlung. |
1862 | Nylén, Per Gustav 1793-1870 Grund: Verdienste im Transport und der Schiffahrt. War ein schwedischer Schiffskapitän. |
1863 | Rumpff, Vincent |
1868 | Geibel, Emanuel 1815-1884 Grund: Bekannter und beliebter Stadtdichter. Emanuel Geibel war ein Lübecker Kind und hat viele Gedichte geschrieben sowie viele Texte aus dem griechischen und lateinischen übersetzt. Seine Werke waren geprägt von der Romantik und dem Klassizismus. |
1871 | Bismarck, Otto von 1815-1898 Grund: Bekannter Reichskanzler, verantwortlich für die Einführung der Sozialversicherung. Hat ein Denkmal am Lindenplatz und mit der Bismarckstraße im Stadtteil St. Jürgen von Lübeck bekommen. |
1871 | Moltke, Helmuth Karl Bernhard Graf von 1800-1891 Grund: Generalfeldmarschall der eine maßgebliche Rolle im Deutsch-Dänisch, Preußisch-Österreich und Deutsch-Französischen Krieg spielte. Hat in Lübeck Denkmäler mit der Moltkestraße, dem Moltkeplatz und der Moltkebrücke, die über die Wakenitz führt, bekommen. |
1876 | Leyding, Andreas Conrad 1793-1877 |
1879 | Thöl, Johann Heinrich 1807-1884 Grund: Für seinen Einfluss auf die Entwicklung des Handelsrechts. War als Professor für Rechte an der Georg-August-Universität in Göttingen tätig und war Mitglied des geheimen Justizrats. |
1890 | Fehling, Hermann 1842-1907 Grund: Initiator zum Ausbau von Travemünde als Badeort und Küstenbefestigung gegen Hochwasser. Er war Kaufmann und österreichischer Honorarkonsul zu Lübeck. In Travemünde wurde ihm zu Ehren ein Gedenkstein gelegt und eine Straße benannt. |
1898 | Waldersee, Alfred 1832-1904 Grund: Verdienst im Militär. War u. a. Generalfeldmarschall. Nach ihm benannte Denkmäler sind die Walderseekaserne, die Walderseestraße und die Walderseebrücke an der Wakenitz. |
1917 | Hindenburg ,Paul von Beneckendorff 1847-1934 Grund: Generalfeldmarschall und Reichspräsident der Weimarer Republik. Der Hindenburgplatz in Lübeck-St. Gertrud ist nach ihm benannt. |
1927 | Fehling, Emil Ferdinand 1847-1927 Grund: Verdienste im Bereich Justiz und Politik. War Jurist, Senator und später auch Bürgermeister Lübecks sowie Direktor der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit. Wurde an seinem Sterbetag mit der Ehrebürgerschaft und einer Ehrendoktorwürde der Staatswissenschaften durch die Universität Hamburg ausgezeichnet. |
1933 | Hitler, Adolf 1889-1945 Reichskanzler des Nationalsozialistischen Regimes, aberkannt 1946. |
1937 | Frick, Wilhelm 1877-1946 Reichsinnenminister während des Nationalsozialismus, aberkannt 1946. |
1937 | Göring, Hermann |
1946 | Rosenberg, Alfred 1893-1946 Reichsleiter der NSDAP, aberkannt 1946. |
1950 | Burckhardt, Carl Jacob 1891-1974 Grund: Half Lübeck während des zweiten Weltkriegs von weiteren Luftangriffen verschont zu bleiben. War schweizer Diplomat und Präsident des Internationalen Roten Kreuzes. Das ihm gewidmete Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasium befindet sich im Lübecker Stadtteil Buntekuh. |
1951 | Kalkbrenner, Georg 1875-1956 Grund: Verdienste in der Finanzwirtschaft Lübecks. Er war Senator für Finanzen, dem die Kalkbrennerstraße in St. Jürgen gewidmet ist. |
1955 | Mann, Thomas 1875-1955 Grund: Nobelpreisträger für Literatur, dessen Weltroman Buddenbrooks Lübeck selbst ein Denkmal setzt. Erhielt zu seinen Ehren ein Denkmal an der Beckergrube in der Lübecker Altstadt. |
1972 | Brandt, Willy 1913-1992 Grund: Träger des Friedensnobelpreises 1971 und Bundeskanzler. Willy Brandt war ein Kind Lübecks und wurde im Stadtteil St. Lorenz-Süd geboren. Eine Widmung erfolgte durch die Willy-Brandt-Allee sowie das Willy-Brandt-Haus, welches sich in der Königstraße befindet. |
1982 | Groth, Rodolfo 1881-1985 Grund: Großzügige Stiftungen und Förderungen des Gemeinwohls in Lübeck. Hat die Wohnsiedlung Tor der Hoffnung in Lübeck gebaut. Er war ein Kaufmann, der nach Mexiko ausgewandert, dort gelebt und gearbeitet hat. Später kehrte er als reicher Mann nach Lübeck zurück und engagierte sich für die Stadt. Benannt nach ihm ist die Rudolf-Groth-Straße am Tor der Hoffnung. |
1982 | Dräger, Heinrich 1898-1986 Grund: Unternehmer des Dräger-Werkes und Gründer von sozialen und kulturellen Stiftung sowie großer Förderer von Projekten im Bereich Kultur, Umwelt, Bildung und Soziales. Eine Widmung erfolgte durch das Museum Drägerhaus, welches als Erweiterungsgebäude zum Museum Behnhaus in der Königsstraße der Altstadt Lübecks gebaut wurde. |
1987 | Carlebach, Felix F. 1911-2008 Grund: Versöhnung der Stadt Lübeck mit den jüdischen Opfern der NS-Zeit. Carlebach war ein aus Lübeck stammender, jüdischer Rabbiner, der während der NS-Zeit aus Deutschland floh und sich in Manchester niederließ. Leider wurde der Großteil seiner Familie während der NS-Zeit ermordet. Der Familie zu ehren wurde im Hochschulstadtteil Lübecks in St. Jürgen der Carlebach-Park eingeweiht. |